Anzahl der Beiträge : 134 Anmeldedatum : 04.03.12 Alter : 40 Ort : Back from hell, and nothing to loose...
Thema: Die verlassene Kolonie Do Mai 24, 2012 7:59 am
Wer über die XXXstraße in Richtung XXX fährt und dabei einen Abstecher durch X, XX- und XXXtraße macht, kommt sich vor wie in einer Geisterstadt. An vielen Häusern dieser ehemaligen Grubensiedlung, im Volksmund "die Kolonie" oder Neue Ansiedlung genannt, hängt ein Schild "Betreten der Baustelle verboten". Das bedeutet im Klartext, dass die Mieter längst ausgezogen sind. Und dass demnächst die Abrissbagger anrücken und die aus den 1920er Jahren stammenden Häuser "niederlegen", also abreißen werden. Tätig sind die Bagger schon seit Monaten: In allen Straßen klaffen Baulücken. [...] Wann das endgültige Ende der "Kolonie" bevorsteht, ist offen. Und was danach mit der Neuen Ansiedlung passieren soll, weiß auch der Oberbürgermeister [...] noch nicht. "Vielleicht", sagt er, "wird es Naherholungsgebiet. Denn neue Wohngebiete brauchen wir in XXX nicht."
Auf einen Blick:
Die "Kolonie" umfasste ursprünglich 79 Häuser mit 176 Wohneinheiten. 40 Häuser sind noch bewohnt, 22 stehen leer, 17 sind bereits abgerissen oder werden es noch 2009. Die Entscheidung, die Siedlung bis voraussichtlich 2012 dem Erdboden gleichzumachen, fiel, weil eine Sanierung der rund 90 Jahre alten Bausubstanz wirtschaftlich nicht zu vertreten wäre. Gleiches gilt für die maroden Kanäle (Stand 2009)
Heute sind von den ehemals 40 Häusern vielleicht noch 4 bewohnt, im oberen Teil gar keins mehr. Von einer Straße ist nur noch ein einziges Haus übrig, bei dem heute die Abrissarbeiten begonnen haben, wie uns der Vorarbeiter im Vertrauen erzählte. Eigentlich dürften wir gar nicht dort sein, und das Baustellengelände mussten wir auch verlassen, allerdings könne uns ja niemand verbieten oben herum durch die Straßen zu spazieren... Diesen Tipp nahmen wir dankbar an. Allerdings begegnete uns bei unserer Begehung der Grundstücke der "wachhabende Kontrolleur" der Bergbaufirma, der die Häuser heute gehören. Nachdem wir erklärt haben was wir tun, durften wir weiter gehen allerdings mit dem Versprechen die Häuser nicht zu betreten, woran wir uns dann auch gehalten haben. Der Großteil war sowieso komplett mit Spanplatten verschraubt, damit niemand eindringen kann, bzw entkernt. Daher waren die Gärten sowieso das interessantere "jagdrevier" für uns, da wir dort jede Menge Hinterlassenschaften der ehemaligen Bewohner fanden.